SAECO

Wie repariere ich eine Saeco Vienna, Magic, Incanto, Royal?

Wenn du sagst: "Ich kann mit Strom umgehen, habe ein Vorwissen darüber!".

Als Erstes darüber im Klaren sein: Die komplexe Maschine muss Strom, Wasser,
Kaffeebohnen, Kaffeesatz, volle Abtropfschale kontrollieren. Und dazu hat die Maschine
Schalter und Fühler. Einige dieser Maschinen haben Displays für diejenigen, die es lesen
können. Andere Maschinen haben nur Lichter, die blinken und signalisieren, wenn etwas
nicht in Ordnung ist.

Alle diese Maschinen haben einen Service Mode.

Danach die Maschine stromlos machen, Stecker raus aus 220V!

Dort kommt man in verschiedenen Formen, diese sind auch sehr gut in Videos zu finden.
 Wenn die Leiterplatine OK ist, kann man hier schon einiges herausfinden, was an so einer
Maschine alles gemacht werden muss.

Hier im Einzelnen, was eine Reparatur erzwingt: Flowmeter, Boiler (Erhitzer), Pumpe,
Ventilkörper (Wasserhahn), Brühgruppe, Mahlwerk, Leiterplatte.

Wenn die Maschinen nachhaltig repariert sein sollen, müssen alle Elemente kontrolliert werden.
Wenn diese gemacht sind, können diese Maschinen insgesamt bis zu 100.000 Tassen Kaffee
machen. Und das ist auch ein Rekord, keine andere habe in den letzten 22 Jahren gesehen,
die als Totalkaffee eine Zahl über 100.000 stehen hatte. Das ist wohl nur bei Saeco Geräten möglich.

Flowmeter wird oft durch Kalk verschmutzt, es kann gesäubert werden, die Kabel kontrollieren,
gegebenenfalls erneuern. Der Hallsensor ist dort eine TL5405, geht sehr selten kaputt, aber durch
Wasserschaden habe ich des öfteren erlebt.

Nach dem Flowmeter fließt das Wasser in die Pumpe hinein, und diese kann altern. Dort ist eine
kleine Dichtung und eine Plastikkugel, die etwa 30.000 Tassen Kaffeebezug mitmachen. Danach
sollten diese kontrolliert und gegebenenfalls erneuert werden. Dazu gibt es auch schöne Videos.

An dieser Pumpe ist eine Diode eingebaut. Bei manchen Geräten laufen diese nicht, wenn die
Kabel vertauscht werden. Die Leiterplatte gibt nur 110 Volt halber Welle an Spannung. Diese
Spannung kann die Leiterplatte (Steuer-Leistungsplatine) auch zerstückeln und damit die
Temperatur des fließenden Wassers anpassen. Also, weniger als 110 Volt, und die Pumpe wird
leiser, mit steigender Temperatur lauter, weil sie mehr Wasser pumpen muss.

Der Boiler ist des Öfteren durch Kalk dicht. Es gibt mehrere Methoden, diese wieder zu öffnen.
Eine davon ist, mit einem dünnen Edelstahldraht hineinzubohren und anschließend gründlich zu
entkalken. Diese müssen in der elektrischen Heizwicklung einen Widerstand von zwischen 40
und 50 Ohm haben, je nachdem, ob diese 400, 1000, 1200 oder 1400 Watt an Leistungsaufnahme
haben. Die Sicherungen für diese Erhitzer sind etwa 6A über 230 Volt, daher sind die Leiterplatten
oder auch die Netzeingangssicherungen auf 8 A ausgelegt. Die Thermostate (Hitzebegrenzungen)
sind etwa auf 170 °C ausgelegt. Dort gibt es des Öfteren auch rückstellbare Thermostate. Diese
müssen heruntergedrückt werden, wenn sie ausgelöst haben. Bei manchen Geräten gibt es auch
Schmelzsicherungen, die keinen Durchgang mehr haben. Diese müssen ersetzt werden. Das ist
auch beim verkalkten Boiler des Öfteren der Fall.

Die Schlauchverbindungen müssen besichtigt werden, und bei Messingsverbindungen
gegebenenfalls etwa 30 Grad festgezogen werden.

Die Ventilkörper oder die elektrischen Ventile können verkalkt sein. Diese können des Öfteren
entkalkt werden. Zu oft sind diese aber verklebt durch den Entkalker, der beim Entkalken nicht
gründlich wieder entfernt wurde. Dazu kann man mit einem kleinen Hammer, 100g, ganz leicht
klopfen. Dabei löst sie sich los und arbeitet (klick, klick) wieder. Dieses Klackern kann man auch
im Service-Modus kontrollieren. Bei den Verbindungen sollte man auch nach Dichtungen schauen
und gegebenenfalls die Messingverbindung nachziehen.

 

Nun zur Brühgruppe, Kaffee-/Brühgruppe, Brühgruppe, wie sie auch genannt wird. Diese sollte immer
kontrolliert werden. Dort müssen die Dichtungen erneuert werden. Der untere Kolben muss
herausgenommen werden, und darunter befindet sich eine Dichtung, die unbedingt nach 30.000
Tassenbezügen getauscht werden muss. Kaum ein Reparateur erneuert das, was jedoch nicht in
Ordnung ist. Diese Dichtung wird mit der Zeit hart. Sie sollte jedoch weich und gefettet sein. Das
ist bei den Maschinen oft der Grund für die "Brühgruppe blockiert". Die Brühgruppen müssen beim
Brühvorgang einen Druck aufbauen, damit der Kaffee "Espresso" genannt werden kann. Dieser
Gegendruck der Brühgruppe ist für den Geschmack des Kaffees mitverantwortlich (Auch hierfür
gibt es sehr schöne Videos).

Nun zum Mahlwerk. Das Mahlwerk hält am längsten aus, bis es mit Wasser übergossen wird
oder ein Stein in den Bohnen steckt, der sich nicht zermahlen lässt. Diese können ohne Sorgen
400 kg Bohnen mahlen, bis die Kohlestäbe des Gleichstrommotors (Wurzel von 2 mal 220 macht
311 Volt) nicht mehr funktionieren. Diese arbeiten mit Spannungen bis zu 400 Volt Gleichstrom
und benötigen nur zwischen 40 und 60 Watt Leistung. Bei den neuen Generationen werden die
Spannungen, die auf dem größten Widerstand (4,7 Ohm) zu sehen sind, auf den Platinen gemessen,
und diese Messdaten erhalten die Steuerplatinen. Dadurch wissen sie, ob sich Bohnen im
Bohnenbehälter der Maschine befinden oder nicht.

Beim Bau oder Umbau wird oft der Fehler gemacht, dass die Kabel falsch eingebaut werden.
Dadurch drehen diese Motoren falsch herum und ziehen keine Bohne mehr zum Mahlen hinein.
Beide Saeco-Geräte können die Mahlsteine bis zu 50.000 Bezüge mahlen. Wenn sie lange stehen,
können sie rosten. Man kann sie mit einer Metallbürste wieder gangbar machen und wieder einbauen.
Bei den älteren Geräten waren die Mahlwerke so gebaut, dass der Kegel und der Mahlring sich nur
an einer Stelle berühren und damit ewig scharf bleiben.

Da bei den stehenden Mahlwerken noch eine Mahlkammer vorhanden war – wenn diese voll ist
und erst dann die Maschine den Brühvorgang beginnt – bestand kein Zwang, sie zu tauschen.
 Bei den liegenden Mahlwerken gibt es ebenfalls viele informative Informationen im Netz.
Ich habe dies alles mehr als 1000 Mal erklärt. Wenn diese nicht richtig eingestellt sind, meldet
die Steuerung immer irgendwelche Fehler wie "Mahlwerk blockiert", "Bohnenbehälter füllen", usw.
Die Einstellung, wie fein oder grob das Mahlgut ist, muss durch Ausprobieren und Nachjustieren
erreicht werden. Oft ist sichtbar: Je kleiner die Zahl am Stellknopf, desto feiner ist das Mahlgut.

Bei den Leiterplatten ist es eine Geschichte für sich. Das versteht auch jemand nicht, der 10 Jahre
lang diese Maschinen repariert hat. Dort sind zu oft die Triacs defekt, durch Überlastung. Wenn eine
Pumpe einen Kurzschluss in der Wicklung hat, führt das zu einem Kurzschluss im Triac, und die Pumpe
läuft, sobald die Maschine eingeschaltet wird.

Es gibt zwei Stellen, die immer zuerst kontrolliert werden müssen, um diese Maschine erfolgreich
wieder in Gang zu setzen. Zum einen ist es der Flowmeter (Wasserturbine, Wassermengenzähler),
dort tritt oft Wasser aus dem Erhitzer aus. Und zum anderen die Fühler, die auf dem Erhitzer stehen,
um die Temperatur zu messen. Denn eine brennende Maschine darf nicht laufen!!

Viel Spaß dabei.

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